Wieso muss man eine Kaiserschnittnarbe behandeln?
Die Kaiserschnittnarbe gehört zu den grösseren Bauchoperationen überhaupt. Dabei werden die Bauchmuskeln, das Bauchfell, die Faszien und die Gebärmutterwand, aber auch Nerven durchtrennt.
Bei der Heilung wachsen oft nicht alle Strukturen wieder 1:1 zusammen. Der Körper bildet Kollagen aus, um die Wunde wieder zu schliessen. Dieses wächst hier aber "wild" durcheinander. Dadurch kommt es zu Verwachsungen, hauptsächlich bei den Faszien, es können aber auch Organe wie zum Beispiel der Dickdarm, die Harnblase und die Eierstöcke und Eileiter betroffen sein. Natürlich ist auch die Gebärmutter betroffen, welche über die Faszien mit der Vagina verbunden ist.
Narben können zu Bewegungseinschränkungen führen, welche nicht zwingend in dieser Region auftreten müssen.
Wie erkennt man Verwachsungen?
- deutlich verhärtete Narbe
- wulstige oder eingezogene Narbenbildung
- die Narbe kann sich taub oder pelzig anfühlen und druckempfindlich sein
- die Narbe kann brennen oder ziehen und wetterfühlig sein, wo sie besonders spannt oder schmerzhaft ist
Folgende Beschwerden können nach einem Kaiserschnitt auftreten:
- Rückenschmerzen im Lendenbereich
- Verdauungsbeschwerden (Verstopfung, Durchfall, Blähsucht)
- chronische Bauchschmerzen
- insuffiziente oder fehlgesteuerte Beckenbodenmuskulatur
- Eileiterschwangerschaft bei einer erneuten Schwangerschaft
- ungewollte Kinderlosigkeit (bei 15-20% aller von sekundärer Infertilität betroffenen Frauen sind Verwachsungen verantwortlich)
- Menorrhagie (starke Periode über 7 Tage)
- Schmierblutungen
- schmerzhafte Menstruation und chronische Unterbauchschmerzen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Wie sieht eine Narbenbehandlung nach einem Kaiserschnitt aus?
Damit wir den Behandlungserfolg bildlich verfolgen können, mache ich mit Deinem Einverständnis vor der ersten Behandlung ein Foto.
Grundsätzlich kann man mit den ersten Behandlungsgriffen bereits kurz nach dem Kaiserschnitt beginnen. Lass Dir aber Zeit, um Dich an die neue Situation mit Deinem Baby zu gewöhnen.